Das Leben verstehen – als ganzheitlichen Organismus
Klimawandel und Umweltschäden, Unter- und Überernährung, Bauernhöfe sterben und Lebensmittelskandale – alle momentanen Krisen der Land- und Lebensmittelwirtschaft hängen eng damit zusammen, wie wir unsere Lebensmittel herstellen. Befördert wurde sie durch eine Agrarwissenschaft, die jahrzehntelang Ertrag Quantität und Rentabilität fokussiert hat.

Entstandene Probleme durch Massenproduktion, Preiswettkampf, Bodenspekulation und Entwicklungen, die Mensch und Umwelt massiv bedrohen, konnten nicht gelöst werde.
Auch den Welthunger konnte die Industrialisierung der Landwirtschaft kaum lindern. Immer noch hungern über 800 Millionen Menschen. Gleichzeitig leiden anderswo immer mehr an ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Adipositas. All das stellt vollkommen neue Anforderungen an die Land- und Lebensmittelwirtschaft. Deswegen braucht es eine Lehre, in der die Transformationsprozesse, die für den Wandel erforderlich sind, erforscht und beschrieben werden.
Grundlegend dafür ist, dass wir die Landwirtschaft als das begreifen, was sie ist: ein lebendiger Organismus. Das heißt, die Studierenden betrachten die Erzeugung von Nahrungsmitteln konsequent im Gesamtzusammenhang des Lebens. Dabei lernen sie, sich selbst als Teil des Organismus wahrzunehmen und Verantwortung zu übernehmen.